Die Johann-Weyer-Akademie war bis vor einigen Jahren eine magische Schule für spätberufene Magier und Hexen. Die Schüler konnten aus diversen Gründen die Magie erst später erlernen und waren alle erwachsen. Die Akademie musste aufgrund des Magiesterbens, das dort innerhalb der Mauern begann, geschlossen werden.
Als Nicht-Schüler der Johann-Weyer-Akademie muss man die Details nicht genau kennen. Aber es ist möglich, dass man davon aus Zeitungen und Erzählungen erfahren hat. Es waren so viele Menschen an der Schule, irgendwer wird die Geschichte der Welt erzählt haben.
Das Magiesterben, von dem man häufiger hören wird und welches uns heute noch begleitet, begann am Morgen des 08. Novembers 2014. Der Pakt, eine Gruppe von Muggeln, die Kenntnisse über die magische Welt erlangt hatte, versuchte diese in Schach zu halten. Sie haben Zauberer und Hexen dazu verleitet einen Frevel an der Johann-Weyer-Akademie zu begehen.
Alles begann eigentlich noch viel früher, die Jahreszahl weiß man nicht mehr genau, aber den Erzählungen nach wurde das Gebäude, welches später zur Johann-Weyer-Akademie wurde, von einer heimtückischen und hochgradig ansteckenden Krankheit befallen, die viele Opfer forderte. Der verzweifelte Hausherr entschied sich zu einem drastischen Mittel. Der Magier opferte Maria, ein Mädchen mit reinem Herzen und vergrub deren Herz unter einer Türschwelle. Das Mädchen wurde unfreiwillig geopfert, um das Gebäude und später auch die Akademie vor dem Bösen zu schützen. Maria nahm seitdem alles Böse, welches einen Fuß über die Schwelle setzte, in sich auf. Dies geschah über viele Jahrhunderte. Sie wurde zur Schutzpatronin des Gebäudes.
Eine Hexe, die vom Pakt beeinflusst wurde, zerstörte das Herz im Jahr 2014 und Marias verwirrter Geist wurde zurückgelassen. Maria konnte sich nur noch an die schlechten Dinge, die sie durch Magie erfahren musste, erinnern. Sie verbündete sich mit den Leuten des Pakts und begann mit ihnen außerhalb der Schulmauern Rache zu nehmen. Sie ließ alle Schlechtigkeiten, die sie erfahren musste, zurück in die Welt und nahm den Magiern ihr Liebstes – sie stahl die Magie. Sie zerstörte die uns bekannte magische Welt sehr gründlich:
Einzig auf dem Gelände der Johann-Weyer-Akademie schien die Magie uneingeschränkt zu funktionieren. Dorthin wurden vom Ministerium im Jahr 2017 die großen, wichtigen Artefakte gebracht, um sie vor Magieverlust zu schützen. Das alte Schwellenopfer Maria wurde letztendlich mit einem neuen Opfer konfrontiert. Die Schülerin Bente wurde freiwillig die neue Schutzpatronin der Akademie. Bente erkannte in dem alten Opfer das junge verängstige Mädchen, das sich gerade aufführte als sei es tollwütig. Sie erkannte den Zusammenhang und erklärte Maria bei ihrer Begegnung im Oktober 2017: „Wir sind gleich, nur hatte ich eine Wahl.“ Das Mädchen ließ sich durch Bentes Anwesenheit, Erklärungen und Berührung besänftigen. Das Magiesterben hörte auf und Marias Überreste wurden ordentlich beigesetzt. Ihr Geist konnte damit endlich Frieden finden. Am 09. Oktober 2017 zündete Bente die Magie außerhalb der Schule wieder an, doch die Magie erreicht bis heute nicht das Ausmaß, das es vor diesem Ereignis hatte.
Diese Entwicklung hat jeder seit 2014 erlebt, auch wenn man nicht an der Johann-Weyer-Akademie war.
Es begann im Jahr 2014 ganz harmlos. Hier und dort starben magische Wesen. Doch es wurden schnell mehr und ehe man das Problem erkannte, waren einige Arten gänzlich verschwunden. Ob sie ausgestorben sind oder einfach nur ihren Wohnort gewechselt haben, ist noch immer nicht geklärt. Gleichzeitig verloren magische Pflanzen ihre Wirkung, welkten oder verrotteten, bis auch sie völlig verschwanden.
Dies gilt für Zauberstabhölzer gleichermaßen wie auch für Zaubertrankzutaten. An das Brauen von Zaubertränken war irgendwann gar nicht mehr zu denken, immer knapper wurden die Ressourcen. Der Blocksbergkurier, die nationale Tageszeitung in Deutschland, aber auch die ausländischen Zeitungen, hatte kein anderes Thema mehr und rief dazu auf, die noch vorhandenen Ressourcen zu schützen, jede Auffälligkeit zu melden und wenn möglich nicht in Panik zu verfallen. Die Unruhe in der magischen Bevölkerung wuchs.
Die Kobolde von Gringotts verschwanden von einem Tag auf den anderen, Gringotts ist seitdem geschlossen und auch die Zweigstelle von Ollivander musste schließen. Der Zaubereiminister benötigte einen neuen Zauberstab – das Ministerium ging soweit und konfiszierte aus vagen Gründen den Stab einer Heilerin. Je weiter das Magiesterben um sich griff, desto handlungsunfähiger wurden die Auroren. Um dem entstehenden Chaos Herr zu werden, wurde die magische Reserve gegründet: Jeder, der einen Zauberstab besaß und der Magie fähig war, konnte sich zum Aurorenhelfer ausbilden lassen und so das Ministerium unterstützen.
Letztendlich befiel das Magiesterben auch die Zauberer und Hexen. Sie verloren ihre Magie und starben auf mysteriöse Weise. Ihnen gemeinsam war ein zerstörter Magiekern. Während die ganze Welt ins Chaos stürzte, galt die Johann-Weyer-Akademie als letzter Ort, an dem Magie noch ungestört funktionierte. Schließlich hieß es von dort, das Magiesterben sei überwunden. Tatsächlich sind seitdem keine Magier oder Hexen mehr daran gestorben, aber Normalität kehrte trotzdem nicht ein.